Einladung zur Lesereihe Politik&Biographie - Frauen in der deutschen Politik: Lesung über Annemarie Renger mit Siegfried Heimann am Dienstag, 6. März 2018, 19.00 Uhr
05.03.2018: Einladung ins Wahlkreisbüro Franziska Becker, Fechnerstraße 6a, 10717 Berlin
Annemarie Renger (1919-2008), lernte 1945 den SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher kennen, dessen enge Vertraute und Lebensgefährtin sie bis zu seinem Tod 1952 wurde. Sie leitete das Büro von Kurt Schumacher zunächst in Hannover und dann in Bonn. Von 1946 bis 1948 arbeitete Annemarie Renger in Berlin, und zwar in der Güntzelstraße in Wilmersdorf. Sie war dort Leiterin des Berliner Verbindungsbüros des SPD-Vorstandes, der in Hannover saß.
Annemarie Renger (Quelle: Dt. Bundestag)
1953, nach Schumachers Tod, wurde Renger in den Deutschen Bundestag gewählt, dem sie 37 Jahre ununterbrochen bis 1990 angehörte. Renger gehörte dem rechten Flügel der Partei an (den Kanalarbeitern) und war Mitbegründerin des Seeheimer Kreises.
- Wann ist die Lesung?
- Anmeldung erbeten:
Über die Biographie:
Siegfried Heimann liest aus Briefen und aus autobiographischen Texten von und über Annemarie Renger, so aus ihrem Buch "Ein politisches Leben" (DVA, 1993). Siegfried Heimann (Jahrgang 1939), ist Historiker und Politikwissenschaftler. Er ist Spezialist für die Geschichte der SPD, insbesondere in der Nachkriegszeit und für das politische Wirken Willy Brandts. In den 1990er Jahren wurde Heimann Mitglied der Historischen Kommission der SPD auf Bundesebene und leitete zwischen 1998 und 2015 die historische Kommission beim Landesvorstand der Berliner SPD. Er veröffentlichte u.a. Bücher zur Geschichte des Preußischen Landtages und des Abgeordnetenhauses von Berlin. In der zehnbändigen Willy-Brandt-Edition hat er im Band 3 die Berliner Nachkriegsjahre von Willy Brandt umfassend dokumentiert.
Annemarie Renger mit Kurt Schumacher
Nachdem die SPD bei der Bundestagswahl 1972 stärkste Partei mit 45,8 % wurde, wurde Annemarie Renger zur ersten weiblichen Präsidentin des Deutschen Bundestags gewählt. Dieses Amt füllte sie vier Jahre mit Engagement und Strenge aus. Ab 1976 stellte wieder die CDU den Parlamentspräsidenten, Renger wurde Vizepräsidentin und blieb dies bis 1990. Nach dem Ausscheiden aus dem Parlament engagierte sie sich unter anderem beim Arbeiter-Samariter-Bund und beim Zentralverband demokratischer Widerstandskämpfer. Für ihr Engagement im deutsch-jüdisch-israelischen Verhältnis erhielt sie mehrere Auszeichnungen.
Über die Lesungen bei Franziska Becker:
Die Autoren-Lesereihe wurde im Oktober 2014 unter dem Titel Politik&Biographie ins Leben gerufen. Bis Juni 2017 hatte Franziska Becker fünfzehn Autorinnen und Autoren zu Gast, die aus ihrer eigenen oder selbst geschriebenen Biographie lasen, u.a. Marianne Birthler, Horst Bosetzy (-ky), Inge Deutschkron, Anke Martiny (†), Walter Momper, Knut Nevermann, Jutta Rosenkranz und Manfred Flügge. 2017 wurde die Lesereihe inhaltlich erweitert mit politischen Biographien aus unserer Nachbarschaft, um so die lokale Kontuierung hervorzuheben. Dabei ging es geht um Literatinnen und Literaten, die in der Wilmersdorf-Schöneberger Nachbarschaft (zeitweise) gelebt haben. Die Lesereihe findet in Kooperation mit der Wilmersdorfer Buchhandlung Ferlemann und Schatzer in der Güntzelstraße statt. Alle Lesungen sind gemeinsam konzipiert und umgesetzt mit Prof. Dr. Klaus-Jürgen Tillmann. Ihm gebührt besonderer Dank.
Fotoquelle: Deutscher Bundestag.