Stolpersteine in Wilmersdorf geputzt
07.05.2011: Anlass war das Gedenken an die Befreiung Deutschlands am 8. Mai 1945
Inge Deutschkron, André Schmitz, Franziska Becker, Frank Jahnke. Foto: Christine Kurka
Die SPD Wilmersdorf Nord putzte am 7. Mai 2011 über achtzig Stolpersteine. Anlass war das Gedenken an die Befreiung Deutschlands am 8. Mai 1945 durch den Sieg der Sowjetarmee über Deutschland und das Ende des Nationalsozialismus.
Begleitet wurden die rund zwanzig Genossinnen und Genossen von Inge Deutschkron (Jahrgang 1922), Autorin des Buches "Ich trug den gelben Stern" - siehe auch diesen Termin - und von André Schmitz, Staatssekretär für Kultur, der die Aktion tatkräftig unterstütze. Während der Putzaktion gab es eine Reihe von Begegnungen mit interessierten Passantinnen und Passanten, von denen sich einige durch die Aktion angeregt für eigene Aktivitäten fühlten.
"Mit dieser Aktion unterstützen wir regelmäßig die lokale Gedenkarbeit in unserem Wilmersdorfer Wohnkiez und halten die Erinnerung an unsere früheren Mitmenschen wach. Mit Patenschaften wollen wir ein möglichst großes ziviles Engagement verankern, damit die Steine ihrer Namensgebung als Stolperstein gerecht und von vielen Menschen wahrgenommen werden. Unsere Aktivität ist Teil eines bezirksweiten Stolpersteinputzens in der SPD Charlottenburg-Wilmersdorf, bei der es nicht bleiben soll. Ich rege einen überparteilichen berlinweiten ´Tag des Stolpersteins´ an, der nicht nur das Anliegen der Stolpersteinpflege fördert, sondern etwa auch Schülerinnen und Schülern eine wirksame Form der Erinnerungskultur ermöglichen kann", so Franziska Becker nach der Putzaktion.
Die Stolpersteine, die typischerweise auf den Gehwegen vor den Wohnhäusern früherer jüdischer Mitbewohnerinnen und Mitbewohner eingelassen werden, erinnern an die Opfer des Nationalsozialsozialismus durch Holocaust und Euthanasie. Sie sind ein Erinnerungs- und Kunstprojekt des Kölner Bildhauers Gunter Demnig mehr. Demnig prägt in die kleinen Messingplatten Informationen über "Hier wohnte”, den Namen, das Geburtsjahr und Schlagworte zum Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus ein. Da sie auf offener Straße liegen, müssen Passantinnen und Passanten über die Gedenktafeln in ihrer unmittelbaren Umgebung "stolpern”. Wer sie lesen möchte, muss sich vor ihnen verneigen. Damit die rasch nachdunkelnden Stolpersteine ihren Namen gerecht werden und ihren Zweck erfüllen können, müssen sie regelmäßig geputzt und zum Glänzen gebracht werden.
Stolpersteine-Informationen für Charlottenburg-Wilmersdorf.
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